Herbert Neumann arbeitet in der deutschen Botschaft in der georgischen Hauptstadt Tbilisi. Nach getaner Arbeit kehrt er jeden Tag nach Hause zurück und versucht die Langeweile durch Computerspiele zu vertreiben. Auch die Affäre mit einer Georgierin, der Botschaftsmitarbeiterin Nana, ist kein Trost für sein einsames Leben in dieser fremden Stadt. Seine Monotonie scheint sich aufzulösen, als Herbert auf dem Markt dem zwölfjährigen Flüchtlingsmädchen Sashka begegnet, die, wie die meisten ihrer Leidensgenossen, in einem Flüchtlingslager am Rand der Stadt lebt. Herbert und Sashka werden Freunde und Herbert kann zum ersten Mal seit langer Zeit wieder lachen und fühlt Verantwortung für jemanden. Doch die ungewöhnliche Freundschaft lässt Fragen und Zweifel, Verdacht und Misstrauen und schließlich Korruption und Gewalt entstehen und Herbert steht vor einer Entscheidung.
HandlungEine osteuropäische Großstadt in staubig-blassen Farben, einfache Menschen in ärmlicher Kleidung – mittendrin ein Ausländer (Burghart Klaußner) mit mürrisch-melancholischem Gesicht. Fast eine halbe Stunde dauert es, bis der Zuschauer weiß, wer dieser Mann ist, wie die Stadt heißt. Bis der lakonische Film in Dialogen die Informationen preisgibt, haben seine Bilder schon fast alles über den Protagonisten vermittelt. Einsamkeit und Monotonie prägen das Leben von Herbert Neumann, Mitarbeiter an der deutschen Botschaft in Tbilisi/Georgien. Wenn er nicht Überstunden auf der Arbeit schiebt,sitzt er alleine zuhause und spielt ein Adventure-Computerspiel. Die Affaire mit seiner georgischen Kollegin Nana (Marika Giorgobiani) absolviert er emotional genauso unbeteiligt wie geschäftliche Termine und Geburtstagsglückwünsche seiner Kollegen.
Auf einem Marktbesuch versucht ein Straßenkind, ihn zu bestehlen. Er übergibt es den Sicherheitsleuten und macht sich auf den Heimweg. Dabei läuft ihm das flüchtende Kind, Sashka (Lika Martinova) über den Weg und ohne nachzudenken, winkt Herbert es ins sein Auto und fährt los. Noch ahnen beide nicht, dass dies der Beginn einer Freundschaft ist, die beide verändern wird. Vorerst schlafwandelt Herbert weiter durch seinen Alltag, aber immer wieder begegnet er zufällig Sashka und beide entwickeln langsam Vertrauen und Verständnis, auch ohne Worte. Schon bald ist das burschikose Mädchen, das der Zuschauer lange Zeit für einen Jungen hält, häufiger Gast in Herberts Wohnung und übernachtet bei ihm. Sie essen zusammen, spielen Autorennen am Computer und beide freuen sich über die Geschenke, die Herbert ihr macht. Herbert wird lebendig, kann sogar lachen, sein Engagement auf der Arbeit nimmt zum Verdruss seiner Vorgesetzten Frau Speck (Irm Hermann) deutlich ab.
Ohne sich Gedanken zu machen, wie es auf Außenstehende wirken mag, holt Herbert das Mädchen mit seinem Auto ab, fährt sie in ihren Slum zurück, steckt ihr Geld zu. Die ungewöhnliche Freundschaft ruft Misstrauen, Neid und Verdächtigungen hervor. In einem Umfeld, wo Ehefrauen mit Kollegen ins Bett gehen, Ehemänner sich im Dampfbad mit Prostituierten vergnügen und die Polizei gegen Bestechungsgeld Straftaten toleriert, glaubt niemand an eine unschuldige Beziehung zwischen einem erwachsenen Mann und einem 12jährigen Mädchen. Die Kollegen in der Botschaft tuscheln über ihn, die düpierte Geliebte verbreitet Gerüchte. Herbert und Sashka beziehen nicht nur verbale Prügel. Sashka schlägt sich mit neidischen Straßenkindern, Herbert wird von den Sashkas Angehörigen zusammengeschlagen. Selbst Sashka kommen kurzfristig Zweifel an den guten Absichten Herberts. Trotzdem siegt am Ende ihr Vertrauen und sie kehrt in seine Wohnung zurück, um den lädierten Herbert zu verarzten und trägt, als Liebesbeweis, das Kleid, das Herbert ihr geschenkt hat. Herbert entscheidet sich für den vorläufig einfachsten Ausweg aus der Misere: er nimmt Urlaub und packt im Beisein von Sashka seine Koffer.
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