Für mehr als 800 Millionen Menschen weltweit gehört Facebook zum Alltag dazu – jeder vierte Deutsche ist „drin”. Facebook selbst macht damit geschätzt mehr als vier Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2011. „Unsere Mission ist es, aus der Welt einen besseren Ort zu machen, indem wir offener und vernetzter werden”, so die Vision des 27-jährigen Firmengründers Mark Zuckerberg. Doch hinter dem so nützlich scheinenden sozialen Netzwerk steckt auch der aktuell aggressivste Datensammler im Internet. Der Film zeigt auf, wie das Milliardengeschäft mit der Freundschaft funktioniert. Zentral ist dabei die Frage, wie Facebook sein Geld verdient und was im Hintergrund mit den Nutzerdaten geschieht. Hauptfiguren des Films sind neben dem Firmengründer Mark Zuckerberg zwei deutsche Facebook-Nutzer. Der 35-jährige Thomas Stieglitz ist Restaurantbesitzer an der Ostsee: „Bin ich eine Ware? Nein. Ich bin ein Mensch, der Daten zur Verfügung stellt”. Die 17-jährige Franciska aus der Großstadt ist dauer-online und möchte trotzdem gerne wissen „was mit meinen privaten Sachen so gemacht wird.” Um das zu verstehen, gewährt Mark Zuckerberg einen exklusiven Einblick in seine Arbeit in der Konzernzentrale in Palo Alto in Kalifornien. Der ehemalige Harvard-Student verrät ein Geheimnis Facebooks, nämlich, dass er sein soziales Netzwerk nicht nur auf Technik, sondern vor allem auf psychologischen Konzepten aufgebaut hat. Hier spricht auch Marketingexpertin und Geschäftsführerin Sheryl Sandberg über das Geschäftsmodell: „Der Nutzer findet auf Facebook Produkte, von denen er noch nicht weiß, dass er sie überhaupt braucht.” Doch wer sind dann die eigentlichen Kunden von Facebook? Nicht die Nutzer, die ihre Fotos und Kommentare zu Verfügung stellen, sondern Werbeagenturen und Konzerne. Schließlich sorgen sie für den erwarteten Milliardengewinn. Private Daten als Firmenkapital – immer wieder sorgt das US-Unternehmen für hitzige Datenschutzdebatten in Deutschland. Was liest das Unternehmen eigentlich alles mit? Thilo Weichert, Datenschützer aus Schleswig-Holstein, weist seit Jahren auf die Sammelwut von Facebook hin: „Facebook ist sehr aggressiv auf dem Markt und ignoriert bisher deutsches und europäisches Datenschutzrecht. Ich habe das Gefühl, Facebook hat sein Geschäftsmodell ausgebreitet, ohne sich um rechtliche Anforderungen zu kümmern.” Genau diese Debatte ordnet der Film auch im Hinblick auf den erwarteten Börsengang von Facebook ein. Warum wird eigentlich so viel gesammelt und was bedeutet es, wenn das Imperium an Anleger aufgeteilt wird? Investoren, Strategen und Geheimdienste träumen von beinahe unbegrenzten Möglichkeiten, die Daten von 800 Millionen Menschen für sich auszuschöpfen.