Fukushima nach der Katastrophe: Alltag im Ausnahmezustand(2012)
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“Wenn ich reingehe”, erzählt Bunsei Watanabe, “dann nur mit Vollschutz. Ich trage einen abwaschbaren Anzug aus Zellulose, eine Sturmhaube, eine Atemmaske mit Filter, außerdem eine Schutzbrille aus Plastik, Handschuhe und Gummistiefel. Ärmel und Hosenbeine verschließe ich mit Klebeband. Es darf kein Staubkorn und kein Regentropfen auf meine Haut gelangen.” Bunsei Watanabe ist Parlamentsabgeordneter in der Präfektur Fukushima. Immer wieder betritt er das Sperrgebiet um das zerstörte Atomkraftwerk – die Todeszone. Watanabe will nach dem Rechten sehen und, wie er sagt, “die schönen Dinge” retten. “Wir müssen festhalten, wie die Gegend einmal war – jetzt, da alles so zerstört und verstrahlt ist, wie in einem Horrorfilm.” Es ist ein Alltag im Ausnahmezustand: Immer mehr Lebensmittel sind radioaktiv kontaminiert, Fleisch, Reis, Gemüse. Noch immer leben tausende Flüchtlinge in Behelfsunterkünften. In den nächsten Monaten sollen ihre verstrahlten Häuser aufwendig dekontaminiert werden. Ob es hilft, ist völlig offen. Denn die havarierten Reaktoren von Fukushima sind trotz aller Beteuerungen von AKW-Betreiber Tepco noch immer eine Zeitbombe. Auch das zeigt der Film: Wie ist die Lage im AKW wirklich? Wie versucht Tepco die Folgen des Super-GAUs zu verharmlosen – auch ein Jahr nach der Katastrophe?