Er gilt als Ikone der Großtierwelt. In Indien, dem Land mit den meisten Tigern in freier Wildbahn, ist er ein nationales Symbol von Kraft und Macht: der Bengal-Tiger, auch Königstiger, genannt. Doch trotz aller Versuche, den Tiger zu retten, sterben die Großkatzen auch in Indien aus. “Die Situation ist kritisch”, sagt die nationale Tierschutzbehörde. Hauptursache für ihr Verschwinden: der kriminelle Abschuss durch Wilderer. Besonders das benachbarte China ist für Tigerprodukte ein lukrativer Markt. Ein Fell bringt 3500 Euro, Tiger-Penisse werden für 9500 Euro pro Kilo gehandelt. Der Aberglaube, Tigerprodukte aus Geschlechtsteilen und Knochen wären wundersame Potenzmittel, ist in der Volksrepublik nach wie vor weit verbreitet.Darüber hinaus ist ihr Überleben gefährdet, weil der Lebensraum der Tiger – zerrissen in kleine isolierte Reservate im Osten, Süden und in der Mitte Indiens – immer mehr schrumpft. Immer häufiger kommt es zu Konflikten in der Nähe der Reservate mit Dorfbewohnern, die die Raubkatzen jagen und töten. Doch Indien will jetzt handeln und den Schutz des Tigers verbessern. Das Nationaltier soll dem Land auf jeden Fall erhalten bleiben.