Kalifornien: 1917: die Brüder Cal und Aaron leben zusammen mit ihrem Vater Adam auf dem Land. Aaron ist der Lieblingssohn des Vaters, und Cal kämpft darum, von ihm akzeptiert zu werden. Die Einzige, die ihn versteht, ist Aarons Verlobte Abra.
Der Film East of Eden basiert auf dem gleichnamigen Roman John Steinbecks, der bekanntlich mit Vorliebe sozialkritische Themen aufgriff. Tatsächlich ist nur ein Ausschnitt der Handlung des Romans verfilmt: Elia Kazans Film stellt etwa die letzten 10 Jahre der erzählten Zeit im Roman dar. Dennoch kann man dem Film nicht vorwerfen, den Roman verfälscht zu haben: die Grundidee des Romans bleibt eindeutig enthalten und Kazan weiß diese filmisch umzusetzen. Der Spielfilm ist mehr als eine Literaturverfilmung; er ist überdies auch ein typischer James-Dean-Film. Der Film spielt im Jahre 1917 im Ort Salinas, California. Die Handlung ist durchdrungen vom biblischen Kain-Abel-Motiv.
HandlungCal zwischen den FrontenEs geht um den unverstandenen Einzelgänger Cal (James Dean), der um die Liebe und Anerkennung seines Vaters (Raymond Massey) kämpft. Dieser aber bevorzugt Cals Zwillingsbruder Aron (Richard Davalos), weil dessen Charakter ganz nach dem Vater Adam schlägt. Aron wird vom Vater als „gut und anständig“ bezeichnet. Cal dagegen ist in den Augen seines Vaters eher wie seine Mutter Kate (Jo Van Fleet), die die Familie kurz nach der Geburt der beiden Söhne verließ. Seinen Söhnen hat Adam allerdings erzählt, sie sei gestorben. Im Zorn nennt Adam seinen Sohn „durch und durch böse“. Verständnis findet Cal nur bei Arons Freundin und späteren Verlobten Abra (Julie Harris), die immer mehr zwischen die Fronten gerät: Sie verkörpert zwar zu einem großen Teil „das Gute“, fühlt sich aber von Arons reinem Charakter immer mehr unter Druck gesetzt und vom rebellischen Charakter Cals angezogen.
Der Film setzt mit einer Szene ein, in der Cal gerade herausgefunden hat, dass seine Mutter noch lebt. Sie wohnt zurückgezogen im benachbarten Monterey, wo sie ein Bordell führt und lehnt jeglichen Kontakt zu ihren Kindern ab. Die Familie lebt also ohne die Mutter auf einer großen Farm, die sie sehr gut bewirtschaften, bis der Krieg ausbricht. Adam verliert unverschuldet einen Großteil seines Geldes in dem Projekt, Salat durch Eis frisch zu halten und so zu verkaufen. Cal sieht seine Chance gekommen, dem Vater zu beweisen, dass er seiner Liebe würdig ist. Mit 5000 Dollar Startkapital, die er sich von seiner Mutter beschafft, investiert er in Bohnen, deren Wert mit Kriegsbeginn rapide steigen sollen. Mit dem Gewinn möchte der ungeliebte Sohn seinem Vater den Geldverlust ersetzen und sich unterbewusst dessen Liebe erkaufen.
Die Mauer wird höherAbra unterstützt ihn bei den Geburtstagsvorbereitungen für den Vater. Die beiden kommen sich immer näher. Als sie sich unerwartet auf einem Jahrmarkt treffen, kommt es zu einem Kuss im Riesenrad. Abra offenbart ihm, dass sie sich unsicher ist bezüglich ihrer Gefühle für Aron, doch beteuert ihre Liebe zu ihm inständig nach dem besagten Kuss. Als es auf dem Marktplatz zu einer Schlägerei kommt, in die auch Aron gerät, möchte Cal ihm helfen. Aron aber macht Cal schwere Vorwürfe, welcher daraufhin auf ihn einschlägt. Die Mauer zwischen den beiden Brüder wird noch größer, als Aron ihm jeglichen Kontakt zu Abra untersagt.
Am Geburtstag des Vaters eskaliert die ganze Situation: Cal ist sich des Erfolges seines Geschenks sicher, doch Aron kommt ihm zuvor, indem er die Verlobung mit Abra bekannt gibt. Der Vater freut sich sehr darüber und bezeichnet es als „ein Geschenk menschlicher Größe“. Auf das Geldgeschenk Cals reagiert Adam erbost: er möchte nicht am Krieg Geld verdienen. Cal bricht weinend zusammen und flüchtet in den Garten. Als Abra ihm folgt und ihn zu trösten versucht, eilt Aron ihnen nach. Er wiederholt sein Verbot, mit Abra in Kontakt zu treten und beschuldigt Cal, ihm und dem Vater sein Leben lang eine Last gewesen zu sein. Daraufhin möchte Cal sich rächen. Er berichtet seinem Zwillingsbruder von der gemeinsamen Mutter und führt ihn zu ihr.
Als Cal alleine nach Hause zurückkehrt, kommt es zum Streit zwischen dem Vater und seinem Sohn. Cal klagt Adam an, sein Leben lang immer Aron bevorzugt zu haben, da er nicht verkraften konnte, dass Cal seiner Mutter ähnelt. Der Vater hätte ihn nie wirklich geliebt, weil er in Cal immer Kate sah, sprich „das Böse“. Cal fasst den Entschluss, die Farm zu verlassen. Doch da erfährt die Familie, dass Aron sich am Bahnhof aufhält und sich als Rekrut gemeldet hat. Ein letztes Mal sieht der Vater den betrunkenen und verstörten Aron und bricht daraufhin zusammen. Durch den Schlaganfall wird der Vater bettlägerig. Cal ist verzweifelt. Nachdem aber Abra den Vater bittet, seinem Sohn zu zeigen, dass er ihn liebt und ihm erklärt, warum Cal immer rebellisch gewesen ist, holt Adam Cal zu sich und bittet ihn, für sich zu sorgen, bis er stirbt.
Weiterführende InformationenDie Darstellung von Gut und Böse im FilmDas biblische Kain-Abel-Motiv als Leitmotiv des FilmsEin weiterer Spielfilm mit James Dean aus demselben Jahr: ...denn sie wissen nicht, was sie tun
Weiterführende Informationen im InternetEast of Eden Review (auf englisch)
Jetzt herunterladen!