In der Mandschurei der 1930er, einem Land der Gesetzlosigkeit und Revolverhelden, führt das Schicksal drei unterschiedliche Ganoven auf der Suche nach einer mysteriösen Karte zusammen. Und alles beginnt in einem Zug mitten in der Mandschurei. Tae-goo kann durch einen Überfall auf den Zug, als Erster in den Besitz der wertvollen Karte gelangen, doch Do-won und Chang-yi sind ihm bereits dicht auf den Fersen. Do-won, the Good, ist ein gerissener, einsamer Kopfgeldjäger, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Chang-yi, the Bad, führt eine Bande knallharter Ganoven an. Er kann es nicht ertragen, den Kürzeren zu ziehen. Tae-goo, the Weird, ist ein scheinbar unbedarfter Zugräuber, der neun Leben zu haben scheint. Do-won und Chang-yi nehmen, jeder auf seine Weise, die Verfolgung von Tae-goo und der Karte auf. Eine wilde Jagd quer durch die Mandschurei, bei der die Karte mehrmals den Besitzer wechselt, beginnt. Doch auch die japanische Armee und asiatische Banditen sind hinter dem Stück Papier her. Wer der drei unterschiedlichen Ganoven kann die Karte in seinen Besitz bringen und den rätselhaften Ort, den sie kennzeichnet, als Erster erreichen? Und wer sind sie wirklich – die seltsamen drei Banditen?
Man kann „Blasphemie!“ schreien. Man kann es völlig anmaßend finden, dass sich jemand an einem Remix von Leones THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY versucht. Widerstand ist trotzdem zwecklos. Denn es führt kein Weg daran vorbei, an Ji-woon Kims größenwahnsinnigen Western aus dem Wilden Osten soviel Spaß zu haben, wie man im Kino haben kann. Dieses irrwitzige Sammelsurium von Allem, was einen im Kinosessel johlen lässt vor kindlicher Freude, hat mit Leone eigentlich nur gemein, den denkbar coolsten Kintopp von der Leinwand erstrahlen zu lassen. Die gravitätischen Endlos-Closeups des Altmeisters ersetzt der Macher von A BITTERSWEET LIFE mit einem Feuerwerk furioser Kamerafahrten, die sich gegen die Gesetze der Schwerkraft auflehnen wie die Story einen fortwährenden Kampf gegen sämtliche Regeln der Logik führt – und gewinnt. Nur die Grundkonstellation und danach Gesten und Blicke sind von Leone entlehnt, was zu seligen Aha-Effekten führt. Der Rest ist Südkoreas Antwort auf INDIANA JONES, als der noch der lässigste Grabschänder der Filmgeschichte war. Eine mysteriöse Schatzkarte ist es, die die Wege eines wenig zimperlichen Gangsters mit dem Aussehen von Alain Delon (der BÖSE), eines Zugräubers mit dem Gemüt von Bud Spencer (der SCHRÄGE) und eines wortkargen Kopfgeldjägers (der GUTE) kreuzen lässt, mit der japanischen Armee und Horden von Banditen in Berührung bringt und schließlich zum finalen Mexican Standoff vereint. Was Ji-woon Kim auf seinen gewaltigen Sets auf die Beine gestellt hat, lässt einen keinen Moment daran zweifeln, dass alle Gerüchte über überzogene Budgets und gesprengte Terminpläne wahr sind. Dieser Film ist wie David Lean nach 23 doppelten Espressos: Majestätisch, rastlos und einfach großartig.
Quelle: FantasyFilmFest
Jetzt herunterladen!