Nachdem Kolumbus 1492 auf den Westindischen Inseln gelandet war, errichtete Spanien in dieser Region eine dominierende Präsenz. Riesige Gold- und Silberschätze, die aus der Neuen Welt hervorgeholt wurden, zogen die Aufmerksamkeit von England, Frankreich und Holland auf sich. Die Karibik wurde zum Schlachtfeld, als diese rivalisierenden Länder begannen, die Freibeuterei gesetzlich zu dulden. Diese Duldung sollte den Einsatz von eigenmächtig handelnden, privaten Seeleuten zu Kriegszwecken sowie zur Unterbindung des Handels und zur Schikane der Spanier rechtfertigen — und sie half den Ländern eine Präsenz in der Karibik auszubauen, ohne dafür für eine richtige Flotte zahlen zu müssen. Doch die Verlockung der spanischen Schätze überstrapazierte den schmalen Grad zwischen Freibeuterei und Piraterie. Eine der berühmtesten Persönlichkeiten, die von der “Freibeuterei” in die “Piraterie” übertrat, ist Sir Henry Morgan. Er wurde vom britischen Gouverneur von Jamaika dazu ernannt, mehr als 1500 Seeräuber zu befehligen. Doch er handelte eigennützig und wurde zu einem der ersten richtig großen Piraten der Geschichte. Das gewalttätige Treiben von Freibeutern und quasi-legalen Piraten wurde über Jahre hinweg fortgesetzt, bis ein außergewöhnliches Ereignis alles Bestehende in der Karibik veränderte: Frieden! Plötzlich waren tausende von Freibeutern und Seeleuten ohne Arbeit und das Zeitalter der geächteten Piraterie brach an. “Piraten — Fluch der Meere” folgt den Generationen der Seeräuber von Morgan bis hin zu Calico Jack und den weiblichen Piraten wie Anne Bonny und Mary Read, die noch Aufsehen erregender und nicht minder gefährlich als ihre männlichen Kollegen waren.